oder: Es ist nicht alles Sand was glänzt
Auf dem Rundwanderweg „Warme Bode“ bei Braunlage, dort wo Große und Kleine Bode zusammenfließen, steht ein Venedigerstein. Diese Steine gaben dem Kundigen recht genau Auskunft wo und welches Metall man in der Nähe finden konnte. Doch selbst wenn man solch einen Stein lesen konnte, hieß das noch lange nicht, dass einem dieses Wissen weiterhalf...
Ein reicher Edelmann aus dem Oberharz unternahm einst eine Reise nach Italien. Als er dort spazieren ging, wunderte er sich sehr, denn er wurde plötzlich aus einer schönen Villa heraus mit seinem Namen angerufen. Ein älterer Herr winkte ihm aus dem Haus zu. Wie wuchs das Erstaunen des Harzers, als er in dem Italiener den Mausefallensteller erkannte, der früher oft in der Nähe seines Gutes unterwegs gewesen war. Dieser stellte sich nun als Besitzer der Villa vor und bot dem Edelmann seine Gastfreundschaft an. „Denn“, so sagte er, „viel von dem hier zu sehenden Reichtum geht auf manchen Sack goldreichen Sandes zurück, den ich im Harz gesammelt habe. Jetzt bin ich aber zu alt, um diese Reisen weiter zu unternehmen.“ Die Einladung wurde gern angenommen. Bei der Abreise des Edelmannes gab der Italiener noch eine genaue Beschreibung mit auf den Weg, wo er die Schätze gefunden hatte. Dieser Ort war auch bald gefunden. Nun holte der Edelmann einen Göttinger Professor zu Hilfe, der ihm beim Schmelzen des Sandes helfen sollte. Doch obwohl sich nach einem dritten Versuch endlich ein weinig Gold in den Schmelztiegeln fand, ist dies doch kein weiteres Mal gelungen.