Sie gehen von Wöltingerode das Bärental aufwärts, wie schon bei Erlebnispfad 1 beschrieben wurde. Etwa 50 m hinter der Kräuter-August-Höhle biegen Sie nach rechts ab. Sie folgen mehreren Kurven des Mittelweges und bald kreuzt der nach links steil aufwärts führende Pfad zum Harlyturm Ihren Weg. Sie steigen auf und erreichen an einer Ruhebank einen deutlichen Geländeknick, in dem der Weg steiler ansteigt. Hier liegt die Grenze zwischen den (weichen) Gesteinen des Röt und den harten Kalken des Unteren Muschelkalks.
Bald erreichen Sie den Kammweg, auf dem Sie nach Westen bis zum höchsten Punkt des Harly mit 255,9 m Höhe wandern, wo der Harlyturm steht. Nach einer Ruhepause gehen Sie den Höhenweg zurück nach Osten. Auf dem Grat sehen Sie rechts alte wegeparallele Steinbrüche im Muschelkalk. Vermutlich wurde hier der Kalk zum Bau der Kirche in Beuchte unmittelbar nördlich des Harly gewonnen, die etwa zur Hälfte aus Rogenstein, zur anderen Hälfte aus fossilführenden Kalken des Unteren Muschelkalks gebaut ist.
Sie erreichen die Lengder Höhe bei 250,9 m NN südlich oberhalb des Dorfes Lengde. Durch die Lichtung des Buchenwaldes haben Sie von einer Bank aus einen weiten Blick nach Norden. Bald erreichen Sie den Gottsched-Platz. Auf ihm steht mit Gedenktafel ein großer kantengerundeter Findling aus hellem nordischem Granit. Gleich hinter dem Gottsched-Platz springt der Untere Muschelkalk an einer Querstörung nach Norden zurück, so dass die Kammlinie gegen Norden verbogen erscheint. Es geht auf dem Kamm nun abwärts.
Vom Kammweg gelangen Sie über einen Querweg in den Burggrund, durch den der östlichste Teil des Harly mit der Harly-Burg vom übrigen Harly getrennt wird. Sie gehen den Weg im Burggrund nach Süden herunter. Von Westen her trifft der Mittelweg auf unseren Weg. Etwa 50 m aufwärts findet sich an ihm rechts ein kleiner Steinbruch mit hellem unreinem Gips aus dem Röt. Sie befinden sich nunmehr im Oberen Buntsandstein, der sich durch eine Senke im Gelände kennzeichnet, in der Erdfälle auf ausgelaugten Gips im Untergrund weisen. Bald erreichen wir den Waldrand am Schacht I, wo rechts rötliche sandige Tone und dünne Sandsteine anstehen.
Sie halten sich rechts – hier liegt am Waldrand der Rest des Einbruchtrichters, der 1930 beim Absaufen des Bergwerks entstand. Sie wandern von hier auf dem Hercynia-Weg parallel zum alten Bahndamm nach Westen.
Linkerhand ist Vienenburg und über den Häusern der Stadt der Bergfried der um 1300 erbauten alten Vyneburch (= Vienenburg) zu sehen. Gleich links neben ihm erhebt sich der Turm der evangelischen, weiter links der katholischen Kirche empor. Bei gutem Wetter lässt sich der Brocken über dem Harz erkennen. Am ehemaligen Schacht II können wir das schon beschriebene Schloenbach-Denkmal besuchen und haben nun die Wahl, den Harlyrandweg zur alten Försterei oder den Hercynia-Weg direkt nach Wöltingerode zu nehmen, wo Sie ein schöner Blick auf die Klosterkirche und das Portal des Haupteingangs zum Klostergut Wöltingerode begrüßt.