Wir starten mitten in Braunlage und folgen der Warmen Bode an Gondelteich und Kurpark vorbei in Richtung Süden. Dabei fahren wir entspannt leicht bergab auf historischen Wegen und folgen dem Radweg auf der Trasse der ehemaligen Südharzeisenbahn. Diese wurde 1899 fertiggestellt und war ursprünglich für den Transport von Rohstoffen auf der Strecke von Walkenried nach Braunlage geschaffen. 1962 ist sie stillgelegt worden und bietet inzwischen für Wanderer und Genussradler ein einmaliges Erlebnis in abwechslungsreicher Natur. Unsere Route führt durch das Naturschutzgebiet Bachtäler im Oberharz um Braunlage, welches von naturnahen Bachläufen und Quellsümpfen geprägt ist. Die Trasse windet sich entlang der Berghänge in sanften Kurven und Kehren. Wir fahren durch bewaldete Gebiete und über freie weite Flächen. Etwa drei Kilometer vor dem Ort Wieda treffen wir auf den gleichnamigen Fluss, dem wir fortan bis in den Ort folgen. Diesen durchqueren wir und fahren parallel zur Wiedaer Straße nach Walkenried. Im Klosterort sollte unbedingt das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried besucht werden, welches im Jahr 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Das Museum innerhalb der Klostermauern zählt zu den schönsten und innovativsten Klostermuseen Europas. Lohnenswert ist das sich im Herrenhaus befindliche UNESCO Welterbe-Infozentrum Walkenried, das Gästen und Einheimischen einen Überblick über das Welterbe im Harz vermittelt. Nach unserer kulturellen Pause fahren wir geistig gestärkt in Richtung Westen am Priorteich und Sachsenstein vorbei und genießen die abwechslungsreiche Natur der Gipskarstlandschaft Bad Sachsa und Walkenried. Den Kurort Bad Sachsa durchqueren wir ebenfalls und fahren auf der Steinaer Straße ins benachbarte Dorf Steina, in dem wir rechts abbiegen und uns in Richtung der Steinatalsperre orientieren. Über geschwungene Waldwege kommen wir am Wiesenbeker Teich mit gleichnamigem Campingplatz vorbei. Durch den Ortsteil Wiesenbek gelangen wir nach Bad Lauterberg, welches wir entlang der Oder abfahren und erkunden. Dem Fluss folgen wir bis kurz hinter Scharzfeld, deren Steinkirche sich für eine Stippvisite anbietet. In der rundbogigen Höhle im Dolomitfelsen wurde Jagdmaterial aus der Altsteinzeit geborgen, welches teilweise bereits 15.000 Jahre v. Chr. von Rentierjägern benutzt wurde. Oberhalb der B27 fahren wir nach Herzberg am Harz, wo unsere Tour am idyllischen Juessee endet.