Etappe 1: Goslar - Vienenburg: 14 km (Wegeführung in Goslar als Track überarbeitet 8.2.24)
Auf dem Weg: Neuwerkkirche Goslar, Kloster Grauhof, Kloster Wöltingerode
Die abwechslungsreiche 14 km lange Teilstrecke des Klosterwanderwegs startet an der Neuwerkkirche, einer ehemaligen Klosterkirche mit rein romanischer Bausubstanz aus dem 12. Jahrhundert. Die Wegeführung durch die Stadt ist hier digital bereits optimiert und führt über die Fußgängerbrücke hinter dem Hotel "Zum Achtermann weiter zur Stiftsruine St. Georg. Ab hier verläuft der Weg wieder wie auf der Wanderkarte verzeichnet und führt dann weiter durch die weitläufigen Stadtteile Goslars, dann durch Wald und Feld mit Brockenblick. Am Wanderweg in Grauhof, einen Goslarer Stadtteil, liegt die barocke Klosterkirche St. Georg. Sie stammt aus der Zeit kurz nach 1700, ihre bedeutende Treutmann-Orgel wurde erstmals 1737 gespielt. Das letzte Stück dieser Etappe verläuft auf einem alten Bahndamm und wandelt sich vor Wöltingerode in eine Allee mit Obstbäumen. Das im 12. Jahrhundert gegründete und im Barock umgebaute weitläufige und einstige Nonnenkloster Wöltingerode beherbergt heute in beeindruckenden historischen Räumlichkeiten ein komfortables Klosterhotel sowie eine Klosterbrennerei, die bereits seit 1682 Liköre von hoher Qualität herstellt. Stempelstellen: Neuwerkkirche, Grauhof, Wöltingerode. Engelsbänke: Neuwerkkirche, Kloster Grauhof, vor Wöltingerode.
Etappe 2: Vienenburg - llsenburg: 20 km
Auf dem Weg: Kloster Ilsenburg
Diese 20 km lange Etappe des Klosterwanderwegs ist landschaftlich besonders reizvoll. Von Kloster Wöltingerode aus führt jetzt der Klosterwanderweg in Halbhanglage über den Hercyniaweg am Höhenzug des Harly entlang. Ortsbezeichnungen erinnern an das Kalibergwerk, das hier bis 1930 in Betrieb war. Danach führt ein romantischer Pfad an der Oker entlang nach Wiedelah, einem Ortsteil von Vienenburg. Von dort an verläuft der Klosterwanderweg auf dem Grünen Band, der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang. Auf der Etappe geht es dann weiter durch die Feldmark bis Abbenrode, danach durch den Schimmerwald nach Stapelburg. Es folgt eine besonders idyllische Wegstrecke entlang der Ecker bis zum Wiesengelände der ehemaligen Kureinrichtung Jungborn. Hier befindet sich eine Sonderstempelstelle. Über den Ilsenburger Stieg geht es weiter Richtung Ilsenburg. Dort folgt man der Kastanienallee und gelangt durch den Kurpark und vorbei am See zum Marktplatz. Von dort führt der Weg aufwärts zum Kloster Ilsenburg. Die romanische Klosteranlage liegt heute inmitten eines romantischen Schlossparks.
Etappe 3: Ilsenburg - Wernigerode: 12 km
Auf dem Weg: Kloster Drübeck, Wüstung Himmelpforte, Kirche St. Johannis Wernigerode
Sie starten die 12 km lange Etappe am Kloster Ilsenburg mit schönem Blick auf die Stadt. Das bereits um 1018 gegründete Kloster gehörte einst zu den einflussreichsten Benediktinerklöstern im Harzgebiet. Die Klosterkirche St. Peter und Paul birgt einmalige Fragmente eines Gipsestrichs aus dem 12. Jahrhundert. Die einzigartige Orgel und die restaurierten Gebäude des Süd- und Ostflügels sind einen Besuch auf jeden Fall wert. Hier finden zudem Konzerte und Veranstaltungen in stimmungsvollen Räumen statt. Auch hier findet sich eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Ein Stempelheft zum Klosterwanderweg kann ganz einfach in der Tourist-Information vor Ort erworben werden. Vom Kloster aus geht es auf dem Harzer Klosterwanderweg weiter in Richtung Drübeck durch den Schlosspark, welcher seit 2019 zu den „Gartenträumen Sachsen-Anhalts“ gehört. Auch hier lässt sich die Stille genießen und vielleicht ja auf einer der einzigartigen Engelsbänke. Dann geht es immer dem Pilgerzeichen nach durch die Wälder zwischen Ilsenburg und Drübeck. Am Kloster Drübeck angekommen, lässt sich im Klostercafé entspannen – auch hier befindet sich eine Stempelstelle – oder durch die ganz besonderen und einzigartigen barock rekonstruierten Gärten der Klosteranlage schlendern. Die romanische Klosterkirche St. Vitus entstand vermutlich im Jahre 960. Das Kloster Drübeck gehört zu der evangelischen Kirche Mitteldeutschlands und ist heute Tagungsstätte, Pastoralkolleg, Pädagogisch-Theologisches Institut und ein toller Rückzugsort gleichermaßen. Auch diese Klosteranlage ist Teil der "Gartenträume Sachsen-Anhalt", die historische Parks im Land wiederentdecken lässt. Für das Kloster Drübeck sollte man sich Zeit lassen und auf keinen Fall die Klosterführung verpassen. Zurück auf dem Weg geht es weiter über Oehrenfeld Richtung Wernigerode. Alternativ lässt sich auf jeden Fall ein kleiner Abstecher nach Darlingerode, einem Ortsteil Wernigerodes machen. Darlingerode besticht mit der wunderschönen Natur und seinen kulturellen Highlights. Besonders sehenswert sind die Dorfkirchen St. Laurentius und St. Katharinen oder der Komturhof, der 1468 erstmalig als „curia de comtures“ im Urkundenbuch des Klosters Ilsenburg erwähnt wird und dessen Heimatstube heute das frühere Leben in Darlingerode aufzeigt. Von hier aus geht es in Richtung Ütschenteich und an dem ehemaligen 1253 gegründeten Augustiner Eremitenkloster Himmelpforten, das auch Martin Luther besuchte, vorbei. Heute ist die Anlage eine Wüstung. Von dort führt der Weg direkt auf den oberen Ortsteil von Hasserode zu, einem Stadtteil von Wernigerode. Entlang der Gleise der Harzer Schmalspurbahn geht es geradewegs ins Stadtzentrum von Wernigerode. Durch das historische Westerntor und über die Westernstraße erreicht man den Marktplatz von Wernigerode.
Etappe 4: Wernigerode - Blankenburg: 18 km (Ortsdurchführung in Blankenburg neu als Track überarbeitet 8.2.24)
Auf dem Weg: Kloster Michaelstein, Kirche St. Bartholomäus Blankenburg
Diese 18 km lange Etappe hat es in sich, allein Wernigerode ist schon einen längeren Aufenthalt wert. Das Rathaus in seiner heutigen bekannten Form stammt aus dem Jahre 1540 und zieht jährlich zahllose Gäste der Stadt in seinen Bann. Der Weg geht nun quer durch die Altstadt in Richtung Lustgarten. Die Parkanlage gehört zum Gesamtensemble des Schlosses Wernigerode, das weit sichtbar über der Stadt thront. Es lohnt ein Abstecher zur St. Johanniskirche, in ihrer romanischen Grundsubstanz die älteste erhaltene Kirche in Wernigerode, eine Engelsbank lädt zur Rast. Aus der Stadt heraus geht es am Waldrand entlang auf die Siedlung Wolfsholz zu. Der Klosterwanderweg kreuzt die Landstraße und führt weiter auf dem Austberg entlang in Richtung Benzingerode. Kurz vor dem Ort bietet sich vom Austbergturm, einem um 1250 errichteten Wachturm, eine herrliche Aussicht auf das Harzvorland. In Benzingerode geht es vorbei an der markanten und um 1900 im neoromanischen Stil errichteten Kirche, die im Inneren Wandbemalungen aufweist. Ein asphaltierter Weg führt unterhalb des Struvenbergs und des Ziegenbergs weiter. Nach der Überquerung der Landstraße zwischen Heimburg und Elbingerode geht es weiter auf einem Schotterweg ins Tal hinunter in Richtung Kloster Michaelstein. Das bereits 1146 gegründete Kloster liegt noch heute abseits des städtischen Lebens. Bis zum 16. Jahrhundert leben, beten und arbeiten hier Zisterziensermönche. Heute befindet sich in ihren Räumlichkeiten die Musikakademie Sachsen-Anhalt; die Klausurgebäude und der Klostergarten sind öffentlich zugängig. Ein Waldweg führt vorbei an den Bastteichen und über den Eichenberg, von wo man einen schönen Blick über Blankenburg erhaschen kann. Angekommen in der Blütenstadt, wird man mit dem neuen digitalen Track zwischen der Bartholomäus-Kirche und der Tourist-Info durch die Altstadt entlang der Hohen Straße und der Winde zum Kleinen Schloss und den barocken Gärten geleitet. In der Tourist-Info auf der Rückseite des Gebäudes ist gleichzeitig der Sitz der Harzer Wandernadel. In Blankenburg unbedingt von der Tourist-Info aus die barocken Gärten besichtigen!
Etappe 5: Blankenburg - Thale: 10 km (Ortsdurchführung in Thale neu als Track überarbeitet 8.2.24)
Auf dem Weg: Kloster Wendhusen
Diese ca. 10 km lange Etappe ist zwar die kürzeste, bietet aber wandertechnisch einige Herausforderungen, die mit normaler Kondition gut zu bewältigen sind. Mit Start an dem Servicebüro der Harzer Wandernadel und der Tourist- Information in Blankenburg gelangt man nach einem Abstecher in die Barocken Gärten auf den Südhangweg unterhalb der Teufelsmauer, einer einzigartigen geologischen Felsformation. Weiter geht es auf dem Südhangweg mit einer belohnenden Aussicht auf das Hamburger Wappen, einer weiteren markanten, weithin sichtbaren Felsformation am Ortsrand von Timmenrode. Nachdem Timmenrode mit seiner aus dem 18. Jahrhundert stammenden Dorfkirche durchquert wurde, folgt man Feld- und Waldwegen, bis hin zum Forsthaus Eggerode. Ab da zieht sich der Weg bis hin nach Thale, wo auf der Rosstrappenstraße das Etappenziel, das Kloster Wendhusen erreicht wird. Die karolingerzeitliche Klosteranlage Wendhusen ist die älteste auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt und geht auf das 9. Jahrhundert zurück. Der beeindruckende Westriegel wurde bereits kurz vor 1200 errichtet, 1540 wurde aus dem Kloster ein Rittergut. Heute ist die Anlage Sitz der Nordharzer Altertumsgesellschaft e.V. mit Vortragsreihen, Führungen und traditionellem Bogenschießen.
Etappe 6: Thale - Quedlinburg: 20 km
Auf dem Weg: Stiftskirche St. Cyriakus Gernrode, Stiftskirche Quedlinburg, Kloster St. Marien auf dem Münzenberg
Vom Kloster Wendhusen in Thale aus führt der Klosterwanderweg durch die Wendhusenstraße zum Schänkeplatz und weiter zur Neustädter Straße. Am Knieberg geht es dann in Richtung Neinstedt bis zum Parkplatz Teufelsmauer. Dabei lässt sich der Markierung Klosterwanderweg folgen. Dann geht es über die Bodebrücke bis zum Marienhof mit seinem Hofladen. An der Fußgängerampel über die Straße und weiter geht es über den Bahnübergang zur Alten Quedlinburger Straße. An deren Ende wird die Neinstedter Hauptstraße gequert und vis-à-vis führt der Klosterwanderweg weiter in die schmale Gasse „Am Brunnen“. Über eine steile Treppe wird die Kirche St. Katharinen erreicht. Dort wird man mit einem wunderbaren Blick auf Teufelsmauer und Brocken belohnt. Die Dorfkirche selbst wird erstmals 1236 urkundlich erwähnt, ihr genaues Alter ist unbekannt. 1564 aber wird sie erweitert und umgebaut. Weiter geht es auf dem anmutigen Poetensteig nach Stecklenberg, einem Ortsteil von Thale. Am Ende der Schulgasse führt der Weg hier weiter geradeaus, vorbei an der Kirche und dem Modell der heute zerstörten Lauenburg (Markierung: 3-Burgen-Weg) – die Ruinen der Stecklenburg und der Lauenburg liegen etwas oberhalb Stecklenbergs – und dann leicht bergan in den Wald. Der Weg nähert sich langsam der Fahrstraße. Vor dem Haus „Waldesruh“ folgt man der Etappe zur Straße hinab, dort dann wieder bergauf (Stecklenberger Hauptstraße; hier unbedingt auf den Verkehr achten!). Am Ende der Linkskurve biegt der Wanderweg in den Wald ein und führt nach Bad Suderode zum dortigen Rathausplatz und zum Kurpark. Auf dem Selketalstieg / Wanderweg Deutsche Könige und Kaiser (Panoramaweg – Menzingteich – Hagental – Im Hagen – Am Spittelteich) führt auch der Harzer Klosterwanderweg zur über tausendjährigen romanischen Stiftskirche Sankt Cyriakus in Gernrode. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umfassend saniert, weist die beeindruckende Kirche im Inneren mit dem „Heiligen Grab“, der Ostkrypta und den beiden Choranlagen architektonische Besonderheiten auf. Ab der Gaststätte „Bückemühle“ folgt man auf dem Selketalstieg der Markierung bis nach Quedlinburg auf den Münzenberg, einem Stadtteil Quedlinburgs mit über 60 Fachwerkhäusern und einem weiten Blick über Quedlinburg. Hier am ehemaligen Kloster St. Marien endet oder beginnt der Harzer Klosterwanderweg. Bevor sich die Entdeckungstour durch Quedlinburg anschließt, lässt sich schließlich hinter der Schafbrücke auf einer Engelsbank noch eine Rast einlegen.
Etappe 7: Quedlinburg-Halberstadt: 22 km (z.Zt. nur als Track verfügbar, Kartendruck neu 4/24, Stand 8.2.24)
Auf dem Weg: Landschaftspark Spiegelsberge, Dom und Domschatz Halberstadt, Kloster Burchardi mit John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt
Diese Etappe verbindet die Welterbestadt Quedlinburg mit der ehemaligen Bischofsstadt Halberstadt. Auf den Spuren des St. Jakobus wandelnd, begegnen dem Wanderer einmalige Aussichtspunkte wie die Steinholzwarte oder der sagenumwobene Gläserne Mönch in den Thekenbergen. Der Kammweg über die Harsleber Berge verbindet das Steinholz mit den wild-romantischen Thekenbergen und verspricht spektakuläre Sichtachsen auf den Königsstein bei Westerhausen, das Harzvorland oder den in der Ferne aufragenden Brocken.
Weiter führt die Route in die malerischen Spiegelsberge und dem historischem Landschaftspark. Vor knapp 250 Jahren angelegt, zeugen u.a. der Belvedere Turm oder das Spiegel Mausoleum von der einst reichen Parkarchitektur. Zu den herausragendsten Gebäuden in der Parkanlage zählt das Jagdschloss von 1782. Während man von seiner Rückterrasse einen herrlichen Panoramablick über Halberstadt genießen kann, beherbergt es in seinem Keller einen wahren Superlativ. Hier befindet sich ein gigantische Riesenweinfass mit einem Fassungsvermögen von 144.000 Litern.
Der Domplatz im Herzen der Stadt bietet ein einmaliges Ensemble aus romanischer Liebfrauenkirche, gotischem Dom und den barocken Kurien der ehemaligen Domherren. Insbesondere die nach französischem Vorbild errichtete Kathedrale und ihr einzigartiger Domschatz lassen die Herzen höherschlagen. Der Halberstädter Domschatz stellt einen der wertvollsten Kirchenschätze außerhalb des Vatikans dar und umfasst zahlreiche Kostbarkeiten aus 13 Jahrhunderten.
Vorbei an der Fachwerkkunst aus fünf Jahrhunderten führt der Weg weiter zum Burchardikloster. Auf dem Weg stoßen die Kulturwanderer immer wieder auf die Spuren der jüdischen Geschichte Halberstadts. Im Berend Lehmann Museum erfahren Interessierte alles über eine der ehemals größten jüdischen Gemeinden ganz Mitteleuropas.
Nach dem Überqueren der Holtemme im sogenannten Poetengang, stößt man auf die dicken Mauern des über 1.000 Jahre alten Burchardiklosters. Ehemals von den Zisterziensern gegründet, ist die romanische Kirche St. Burchard heute Heimstätte des John-Cage-Orgel-Kunst-Projektes, dem langsamsten Musikstück der Welt. Die Komposition des US-amerikanische Avant-Garde Künstlers John Cage wird gemäß der Vorgabe „as slow as possible“ aufgeführt und spielt insgesamt 639 Jahre.
Gesamtstrecke: ca. 116 km