Dieser gänzlich neue Streckenabschnitt zwischen Quedlinburg und Halberstadt wurde am 10. April eröffnet als nunmehr 7. Etappe unseres Harzer Klosterwanderweges. Die Ausschilderung der Strecke erfolgt sukzessive im Frühjahr/Sommer 2024, die neue Wanderkarte ist verfügbar (ISBN 978-3-945974-25-4 VK 5,- €) . Alle aktuellen Infos unter www.harzer-klosterwanderweg.de
Von Quedlinburg kommend überqueren Sie die Fußgängerbrücke über die A 36 und meistern die kurzen Anstiege zur Steinholzwarte und später zum sagenumwobenen „Gläsernen Mönch“, einer Felsformation mit Rundumblick. Der Kammweg über die Harsleber Berge verbindet das Steinholz mit den wild-romantischen Thekenbergen und verspricht spektakuläre Sichtachsen auf den Königsstein bei Westerhausen, das Harzvorland oder den in der Ferne aufragenden Brocken. Weiter führt die Route in die malerischen Spiegelsberge und den historischen Landschaftspark. Vor knapp 250 Jahren angelegt, zeugen u.a. der Belvedere-Turm oder das Spiegel-Mausoleum von der einst reichen Parkarchitektur. Zu den herausragendsten Gebäuden in der Parkanlage zählt das Jagdschloss von 1782, von dessen Rückterrasse aus sich ein herrlicher Panoramablick über Halberstadt eröffnet. Die seit 2024 bestehende Etappe hat es in sich, nicht zuletzt durch die einzigartige Silhouette Halberstadts, die weithin sichtbar von den Türmen des Domes, der Liebfrauenkirche und der Martini-Kirche geprägt ist. Unterhalb von Spiegelsberge führt die Straße nun schnurstracks geradeaus auf den Domplatz zu, vorbei an schönen Stadtvillen aus der Gründerzeit.
Angekommen auf dem Domplatz lassen sich die beeindruckenden Ausmaße der einst geistlichen und weltlichen Macht der mittelalterlichen Bischöfe erfassen. Anfang des 9. Jahrhunderts wurde das Bistum Halberstadt vermutlich durch Kaiser Karl den Großen gegründet. Herausragend ist der Dom St. Stephanus und St. Sixtus (erbaut 1236/39 – 1491) (3). Die edle Gesamtwirkung der nach dem Stil der nordfranzösischen Gotik aufragenden Architektur und seine Ausstattung lassen den Dom zu einem in Deutschland einzigartigen Bauwerk werden. Untrennbar verbindet sich mit ihm sein Schatz: Er birgt den größten mittelalterlichen Domschatz außerhalb des Vatikans mit einzigartigen Kostbarkeiten aus 1200 Jahren. Die 1.200 qm große Ausstellungsfläche in der Domklausur umfasst mehrere Säle sowie Bischofskapelle und historische Schatzkammer.
Vorbei an der Fachwerkkunst aus fünf Jahrhunderten stoßen Sie auf das Berend Lehmann Museum, hier erfahren Interessierte die Geschichte einer der ehemals größten jüdischen Gemeinden ganz Mitteleuropas. Nach dem Überqueren der Holtemme im sogenannten Poetengang sehen Sie bereits die dicken Mauern des über 1.000 Jahre alten Burchardiklosters, ehemals Lebensort von Zisterziensernonnen. Heute arbeiten und wirken auf dem Klostergelände mehrere soziale und kulturelle Projekte und Vereine. Die romanische äußerst sehenswerte Kirche St. Burchard ist heute Heimstätte des John-Cage-Orgel-Kunst-Projektes, dem langsamsten Musikstück der Welt. Die Komposition des amerikanischen Avant-Garde Künstlers John Cage wird gemäß der Vorgabe „as slow as possible“ aufgeführt und spielt insgesamt 639 Jahre.
TIPPS
1 Steinholzwarte –einstige Fernwarte mit Aussicht
2 Historischer Landschaftspark Spiegelsberge, gartentraeume-sachsen-anhalt.de
3 4 Dom und Domschatz Halberstadt, dom-schatz-halberstadt.de
5 Behrend Lehmann Museum, berendlehmannmuseum.de
6 Burchardikloster, awz.net, John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt, aslsp.org, Kirche St. Burchard Di-So 12-16 h
Tourist Information Halberstadt
Holzmarkt 1, Telefon 03941/ 551815
www.halberstadt.de
Stempelstellen für das Begleitheft Harzer Klosterwanderweg: Dom I Schatz Halberstadt, Dom Nordportal und Kloster Burchardi