Diese Tour verläuft durch die vielleicht geschichtsträchtigste Region des Südharzes.
Sie laufen durch Wald, Geologie, Eis- und Steinzeit, an Klippen, begegnen Höhlenbären und hören noch den Nachhall französischer Artillerie. Empfohlen wird es, die Tour im Uhrzeigersinn abzuwandern, so kommen die Einkehrmöglichkeiten dann, wenn man sich genügend Hunger angelaufen hat.
Vom Start geht es hinauf zur Steinkirche, einer natürlichen Höhlenspalte, vor der bereits am Ende der letzten Kaltzeit Jäger und Sammler Schutz suchten und Lagerfeuer unterhielten. Im Mittelalter wurde diese zu einem Kirchenraum erweitert mit Kanzel, Taufbecken und Krypta. Der weitere Weg führt über artenreiche Halbtrockenrasen auf den Ritterstein, hier im weiten Blick über den Südharz wird traditionell das Osterfeuer abgebrannt. Der Weg führt hinab ins Bremketal wo Campingplatz, Freibad, Restaurant und weiter oberhalb ein Waldspielplatz warten, und geht alsbald stetig im Laubwald hinauf zu den Rottsteinklippen. Weiter geht es durch Laubwald auf der Anhöhe im Uhrzeigersinn um die Quellmulden der Bäche im Rott und des Hasenwinkelbaches bis zum Frauenstein. Im Unterholz liegen noch die Artilleriestellungen französischer Truppen vom 15.9.1761, von denen aus - es herrschte der Siebenjährige Krieg - die Burg Scharzfels sturmreif geschossen wurde.
Der um 1000 errichtete Scharzfels hatte große territorialgeschichtliche Bedeutung. Infotafeln erschließen die Geschichte und ehemaligen Bauwerke. Nach Stärkung in der „Schlossgaststätte“ (Mo, Di u. im Winter Mi Ruhetag) geht es ins Hasenwinkeltal hinab, um auf der andere Seite anzusteigen, wo eine Führung durch die Einhornhöhle für jeden Besucher des Südharzes ein „Muss“ ist. Auch hier lockt vor oder nach der Höhle die Einkehr im „Haus Einhorn“. Die Höhle ist ein Ort lang anhaltender naturwissenschaftlicher Forschung, ausgehend vom sagenhaften Einhorn über die Eiszeiten und den Höhlenbären bis zum Neandertaler und frühe Forscher wie Leibniz, Goethe oder Virchow.
Entlang der Kaiserklippe und anderer Dolomitfelsen geht der Weg nach Westen und führt am Wiesenrande mit schönen Blicken auf das weite Harzvorland hinab ins Rott und steigt weiter auf den Schulberg an, wo sich Felsen und Abris zeigen, in denen Menschen in der mittleren Steinzeit lebten. Durchs Bremketal geht die letzte Wegstrecke zum Campingplatz und von dort hinauf auf den schon bekannten Steinberg mit dem Ritterstein. „Wie herrlich ruhig ist es in Scharzfeld, fernab vom Geknatter der Automobile.“ So etwa schrieb Hermann Löns um 1910, als er sich am Ritterstein ausruhte. Und heute? Nur wenige Schritte noch bis zum Ausgangspunkt.