Der Iberg - Ein Korallen-Riff aus dem Devon, voll mit Höhlen, historischem Eisensteinsbergbau und ein FFH-Gebiet als Kalkbuchenwald mit seltenen Eiben.
Diese nicht zu lange Rundtour führt durchgehend durch Wald. Es ist zugleich der erste oder nördliche Teil des Karstwanderwegs. Auf der westlichen Harzseite beginnt am HöhlenErlebnisZentrum im und am Iberg bei Bad Grund der Karstwanderweg. Im Gebäude sind die Funde und Befunde sowie ein Nachbau der Lichtensteinhöhle (Rundweg 24) ausgestellt; so wird die echte Lichtensteinhöhle, gelegen zwischen Dorste und Förste und einst Grab einer bronzezeitlichen Großfamilie, mit der Ausstellung der Ergebnisse der Höhlenarchäologie im HEZ verbunden.
Der Iberg ist die Mutter der Bergstadt, hier wurde seit Jahrtausenden und bis 1885 Eisenerz, später auch Buntmetallerz abgebaut. Das 385 Mio. Jahre alte Korallenriff aus devonischem Kalkstein ist stark verkarstet und beherbergt zahlreiche Höhlen. Heute ist der Iberg als FFH-Gebiet streng geschützt, der naturnahe Wald mit Buche und Edellaubholz sowie der seltenen Eibe ist sich selbst überlassen. Nun geht es hinauf auf die Iberghochfläche. Ein Aussichtspunkt mit Infotafeln weitet den Blick auf den größten Steinbruch Niedersachsens. Kurz dahinter geben Tafeln Auskunft über die archäologische Erforschung der frühen Geschichte des Iberger Bergbaus.
Am Iberger Albertturm warten Einkehr und ein Panoramablick vom Turm. Über die Iberghochfläche geht es sanft auf einem alten Forstwege bergab bis zur Bismarck-Klippe. Beim weiteren Abstieg wendet der Weg an einem autochthonen Vorkommen der Eibe, eine für dieses Substrat und Klima typische, heute aber seltene Baumart. Unklar ist, ob der Name „I“bergnur verschliffen ist aus Eibe (Ibe) oder Eisen (Isen). Achtung: Absturzgefahr; den Weg nicht verlassen! An diesen Rundweg schließt der Karstwanderweg an.
Zunächst geht es unterhalb des Parkplatzes ins Teufelstal, wo für Kinder als bald zur Linken der Märchengrund wartet. Rechter Hand liegt der Eingang zum Eisensteinstollen. Bis 1885 wurde hier Eisenerz abgebaut. Heute enthält die weitläufige und bis unter das Karstgrundwasser im Iberg – zugleich dem Trinkwasser von Bad Grund – hinabreichende Grubenanlage den Heilstollen zur Therapie von Lungenleiden. Der Weg führt unterhalb der B 242 nach Westen, links liegt die Iberg-Siedlung, gebaut 1938 für die meist Südtiroler Arbeiter im zeitgleich eingerichteten Kalksteinbruch. Der Hübichenstein ist einer doppelten Felsnadel aus Riffkalk, am 12.8.1784 bereits von Goethe bestiegen. Die Besteigung lohnt mit schönem Blick auf Bad Grund und den Iberg. Tiefer im Felsen sind alte Eisensteingruben. Hier soll Hübich, König eines sagenhaften Zwergenvolksgelebt haben (oder lebt er noch immer?).