Sie gehen vom Parkplatz „Vor der Klus 1“ los und nehmen, um zur Teufelskanzel zu kommen, den Nordhangweg. Dabei kommen Sie an der bekannten Schäferhöhle in den Klusbergen vorbei. Sie ist allerdings nicht die Einzige, denn die Klusberge waren einst unbewaldet und Schafe hielten die Weiden flach. Zum Schutz vor z.B. ungünstigen Wetterbedingungen bauten sich die Schäfer die Höhlen in den weichen Sandstein. Die Teufelskanzel ist der dritte markante Felsen in den Klusbergen. Allerdings ist diese nicht so einzelnstehend wie etwa der Fünffingerfelsen oder Klusfelsen. Nach einer alten Karte hieß sie mal Teufelsstuhl.
Folgen Sie nun weiter den Hauptweg, gelangen Sie zu einer schönen Aussicht. Ein Stück weiter befindet sich der Amtsberg, auf dem heute noch die Reste eines Aussichtsturms erkennbar sind. Weiter geht es mit einem Trampelpfad links zu den Klusbergen. (siehe Karte) Die Klusberge scheinen einem alten Gemälde von Caspar David Friedrich entsprungen zu sein. Malerisch erheben sie sich vor den Toren Halberstadts. Hier gab es schon vor Jahrtausenden eine Sternwarte, von der aus der Lauf der Gestirne beobachtet wurde. In unmittelbarer Nähe wurde erst kürzlich, beim Bau der Umgehungsstraße in Harsleben, eine Kreisgrabenanlage entdeckt. Dort wurden vor ca. 3500 Jahren zwei Frauen beigesetzt, deren reicher Schmuck auf ihre besondere Herkunft und Stellung schließen lassen. Die Klusberge sind die direkte Verlängerung einer der Sichtachsen des Versunkenen Heiligtums (hier der Fuchsklippe und des Ziegenkopfes). Die Klusfelsen sind ein einmaliges Zeugnis deutscher Geschichte. Um 1516 wurden die Klusfelsen von einer Bruderschaft der Hirten und Schäfer genutzt. In einer Urkunde aus diesem Jahr wird beschrieben „die Hirten von Halberstadt und Umgebung hätten ihre Frauen und Kinder eingeschlossen, eine Bruderschaft errichtet und die Kapelle zum Heilskreuz in der Klus, welche auch Kenstein genannt wird, mit Schafen und Almosen ausgestattet. Abhaltung von Seelenmessen für verstorbene Hirten und Gebete für die Seelen der Lebenden“. Daraus geht hervor, dass die kleine Höhle mit dem eingeritzten Kreuz wirklich als Kapelle gedient hat.
Danach geht es vorbei an den markanten Klusfelsen zu dem Fünffingerfelsen. Allgemein wirkt dieser Ort sehr mystisch. Dort lassen sich viele Fischköpfe oder eingeritzte Körper an den Wänden erkennen. Zudem weist der Platz viele Stellen mit Sitzbänken, Stufen und markanten Löchern auf. Oben auf den Zinnen ist in der Mitte eine starke Plattenvertiefung, die einst vielleicht für das Oberhaupt bestimmt war. Neben dieser ist noch ein weiteres Loch von ca. 30 cm Tiefe. Auf dem hinteren Stuhl ist für Kletterer ein Gipfelbuch angebracht (nur für erfahrene Kletterer geeignet). Nach einer alten Kate hieß der Fünffingerfelsen früher einmal Teufelstuhl.
Sie halten sich rechts und gelangen über einen Pfad zu der Ypsilantiquelle. Diese Quelle zählte einst zu den Naturheiligtümern unserer Vorfahren. Sie spie viele Liter in der Sekunde, hatte also durchaus die Größe eines Baches und wurde hoch verehrt.
Rechts über den Molkenmühlenweg geht es am Waldrand der Klusberge entlang bis zu einer Schranke. Diese kann jedoch bedenkenlos passiert werden. Dann biegen Sie rechts auf den Weg, der Sie an den Klus- und Fünffingerfelsen geradeaus vorbei führt. Gehen Sie nun einen etwas steileren Abhang hinunter, der wie eine Treppe erscheint, so gelangen Sie auf einen Weg, der geradewegs am Fliegerdenkmal vorbei, zurück zu Ihrem Ausgangspunkt führt.
Das Fliegerdenkmal zeigt eine große Gedenktafel auf einer bewachsenen Natursteinwand. Es ist etwa 20 m nördlich des Waldweges und neben dem Schießmeisterhaus gelegen. Das Fliegerdenkmal wurde für sechs Flieger errichtet, die bei dem Absturz eines Riesenflugzeuges vom Typ Linke-Hofmann R.I (R14) am 19.08.1917 nahe Halberstadts ums Leben gekommen sind. Sie gehörten zur Riesenflugzeugabteilung 500 und waren vom Halberstädter Flugplatz gestartet. Der Flieger hatte damals schon eine Spannweite von über 30 m und ein Startgewicht von 9.000 kg.