Der Von-Langen-Rundweg ist eine Ergänzung zum Harzer Grenzweg/Grünes Band, von wo aus er durch das "Lange Bruch" zum Aussichtspunkt auf die "Steinsklippe" im Braunlager Kurpark führt. Hier steht ein steinernes Denkmal für den Forstmeister Johann Georg von Langen, der im 18. Jahrhundert Braunlage vor dem Verhungern gerettet hat und zugleich Pionier u.a. der Nachhaltigkeit im Waldbau ist. Der Weg verläuft auf weiten Strecken entlang des Naturschutzgebiets "Bachtäler im Oberharz um Braunlage", einem Systtem naturnaher Gebirgsbäche mit wertvollen Lebensräumen und vielen geschützten Tier- und Pflanzenarten. Er bietet am Aussichtspunkt einen schönen Blick über die Dächer von Braunlage. Er ist ein bequemer Weg, der sowohl für Familien -auch mit kleinen Kindern- als auch überwiegend barrierefrei erleben ist. Zudem ist er als Winterwanderweg ganzjährig begehbar. Kurzum: ein einfacher Weg, der Naturerlebnis und Historie verbindet.
Wer unseren Startpunkt der Rundtour, die Steinsklippe im Oberen Kurpark von Braunlage erreicht hat, dem bietet sich von hier eine tolle Aussicht über die Dächer und die Umgebung von Braunlage. Im Norden erkennt man neben der Spitze des Kirchturms den markanten Gipfel des Achtermanns, daneben thront der Wurmberg. Unter uns hört man die Bode, die Lebensader des Ortes, und man hat schaut auf die Berg- und Skiübungs-Wiesen von Braunlage.
Das Wirken des Namensgebers des Wegs, dem Oberjägermeister Johann Georg von Langen wird auf dem Granit-Denkmal beschrieben: er war u.a. Pionier der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft, er führte 1748 die Kartoffel ein, um Hungersnot im Ort zu lindern, er war Begründer der Porzellanmanufaktur Fürstenberg und hat mehrere Jahre in Dänemark und Norwegen forstliche Maßstäbe gesetzt.
Wir beginnen die Tour mit einem kleinen Verlauf durch den Berggarten, wo besondere Bäume und Sträucher den Charakter des Parks ausmachen. Die nachgebildete Köhlerhütte ("Köte") gibt einen Hinweis auf die sehr lange Zeit, wo man in Braunlage als Hüttenort mit Hilfe der durch Köhler produzierte Holzkohle das harzer Erz zu Metallprodukten verarbeitete.
Nach Verlassen des Kurparks über ein Drehkreuz im Zaun führt der Weg durch die vom Borkenkäfer und Walderneuerung geprägten Bereiche. Nach meheren Abzweigungen erreichen wir das "Lange Bruch" sowie kurz darauf den Bremke-Bach, der bis zur Wiedervereinigung die inneredeutsche Grenze bildete. Bei dem heutigen naturnahen Anblick kann man sich nicht mehr vorstellen, dass hier vor einigen Jahrzehnten ein großer mit perfiden Tötungsgeräten gesicherter Metallgitterzaun die Landschaft durchschnitt. Daher verläuft über den gesamten ehemaligen Grenzverlauf nunmehr das längste europäische Naturschutzgebiet, das "Grüne Band".
Nach Überquerung der kleinen Holzbrücke über die Bremke befinden wir uns in Sachsen-Anhalt. Von hier kann auf dem Harzer Grenzweg weiter gewandert werden. Wir aber gehen über die Brücke zurück und halten uns rechts vom ausgewiesen Naturschutzgebiet "Langes Bruch". Besondere Pflanzen wie Keulenbärlapp oder seltene Tiere wie Blauflügel-Prachtlibelle oder den Schwarzstorch kann man mit etwas Glück hier entdecken. Die Forst weist mit einer Hinweistafel auf den Waldumbau in diesem Bereich hin.
Der Weg führt leicht ansteigend an dem sumpfigen Gelände vorbei, um schließlich kurz vor dem Ortsrand über einen kleinen Anstieg wieder zum Kurpark von Braunlage zu gelangen.