Das Motiv
Wir blicken vom grazilen Pavillon am Hohen Kleef auf Rübeland hinab. Unten fließt die Bode. Dort, direkt an der Straße, liegt auch der flache weiße Bau mit dem Eingang der Baumannshöhle. Unser vergleichender Malerblick aus dem berühmten Verlag von Matthäus Merian ist über 350 Jahre alt und wir müssen uns erst ein wenig orientieren. Haben Sie auf der Ansicht den alten Eingang zur Baumannshöhle entdeckt, ein dunkles Loch an einem weitgehend baumlosen Hang, etwa 150 Meter Luftlinie über dem heutigen Eingang? Heute liegt dieser alte Eingang verschlossen unter Bäumen und Hecken am Steilhang des Schornsteinfegerberges.
Die Baumannshöhle war neben dem Brocken die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Harzes. Man konnte nur kriechend hineingelangen und es waren fünf Räume zu besichtigen. 1788 wurde die heute verschlossene Bielsteinhöhle eröffnet, 1866 bei Straßenbauarbeiten die Hermannshöhle entdeckt. Hier fanden sich mehr schöne Tropfsteine, die in der älteren Höhle schon beschädigt oder gestohlen waren. Die Baumannshöhle verlor an Attraktivität. Verzweifelt grub man dort und fand weitere Hohlräume, blieb so bei den Besuchern im Gespräch und investierte in Treppen, Geländer sowie elektrisches Licht. 1929 wurde der 74 m lange Eingangsstollen fertiggestellt. Damit hatte nun auch die Baumannshöhle einen Zugang direkt von der Straße. An die 200.000 Menschen besuchen jährlich die Rübeländer Höhlen.