Das Motiv
Der Standpunkt ist auf dem Handwerkerhof Ilsenburg, dem Gelände der ehemaligen Gräflich-Stolberg- Hütte mit über 300jähriger Tradition im Eisenkunstguss. Ab 1833 wurde modernisiert und das Dach der neuen Gießerei ein Aussichtspunkt in Ilsenburg – mit Terrasse und Geländer. Man konnte den Besuch der Fabrik mit Naturgenuss verbinden und zum Ilsestein und zum Brocken sehen. In kurzer Folge fertigten mehrere Maler Ansichten von diesem Punkt, auch Ernst Helbig. Die Besucher von Ilsenburg kamen seitdem nicht allein wegen der Harz-Natur, sondern, um sich die weltberühmte Eisengießerei zu besehen und Produkte zu bestellen: Fächer, Briefbeschwerer, Dosen, Schmuck, Figuren oder sogar Möbel aus Eisen.
Unten am Teich befanden sich Werkstätten der für den Erfolg Ilsenburgs so wichtigen Modelleure, rechts ragt noch das Dach der Hütteninspektion hinter der Gießerei hervor. Hier arbeitete Eduard Schott (1808-1895), dem Ilsenburg seinen Weltruhm dankt. Bis in sein 81. Lebensjahr war er unermüdlich tätig. Künstlerisch, beaufsichtigend, aber auch technisch innovativ. Mit seinem Kristallisationsverfahren konnten dem Eisen glatte Flächen und scharfe Kanten abgerungen werden wie nirgendwo sonst.
Der Malerblick ist heute verbaut, der Teich zugeschüttet. Aber von der alten Gießerei stehen noch einige Gebäudeteile, die behutsam saniert werden, denn hier sollen bald Kulturereignisse stattfinden.