Das Motiv
Der Standort des Malerblicks findet sich auf dem Krockstein unweit der Krockstein-Aussicht, die einen weiten Blick zum Brocken gewährt. Genau da, wo das markante gelbe Schild der Dennertanne die Geschichte der Steinbrüche am Krockstein erzählt. Über den genauen Ort, an welchem Caspar David Friedrich im Juni 1811 zeichnete, wurde schon viel gerätselt. Aber es muss hier gewesen sein, denn von Rübeland auf den Brocken entlang der Bode verläuft ein historischer Malerweg, sogar druckgraphische Darstellungen gibt es von diesem Steinbruch.
Caspar David Friedrich ist sicher der bedeutendste deutsche Landschaftsmaler der Romantik. Er stammte aus Greifswald, verbrachte aber den größten Teil seines Lebens in Dresden. Vom Marmorbruch haben sich zwei sorgfältige Zeichnungen erhalten, die er an zwei aufeinanderfolgenden Tagen fertigte. Sie bezeugen, wie sehr ihn das schwarze kühle Höhlenloch eines Steinbruchs anzog. Aber nicht für touristische Zwecke hat er sich so in das Motiv vertieft, nicht um es als Ansicht zu verkaufen. Ihn inspirierte das Motiv zu Botschaften, die uns und unser Leben unmittelbar angehen. Das macht ihn so groß, das fühlen viele Menschen bis heute.
Übrigens war der Marmor aus den Marmorbrüchen bei Rübeland sehr geschätzt. Er war nicht rein weiß, sondern variierte nach rot und braun. Drei Steinbrüche gab es am Krockstein, die von 1715 bis 1889 betrieben wurden. In der nahegelegenen Marmormühle wurde er weiterverarbeitet.