Das Motiv
Wer Malerblicke sucht, muss auch über die alten Wege nachdenken. Wer die alten Wege finden will, muss sich von heutigen Verhältnissen lösen und Jahrhunderte zurück versetzen. Die Teufelswarte südöstlich von Osterode ist ein guter Ort dafür. Sie entstand im 13. Jahrhundert und ist Teil eines Systems von Türmen, deren Wachmannschaften miteinander im Austausch standen und rasch Signale über auffällige Beobachtungen weitergeben konnten. Auf dem Uehrder Berg südlich von Osterode stand schon der nächste Turm, die Herren auf der Alten Burg in Osterode, einer Reichsburg, wollten eben rechtzeitig informiert werden.
Natürlich standen solche Warten an wichtigen Straßen, wenn diese bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auch nur Fahrwege waren. Die Teufelswarte lag an der Hohen Straße, deren Straßenname sich im Abschnitt Osterode-Düna bis heute erhalten hat. Die Hohe Straße oder Via Regia war die große Ost-West-Achse des Reiches, an ihr fanden sich sogar römische Münzen.
Die Maler nutzten die großen Wege mit der Postkutsche oder auch wandernd. Zu groß war die Unsicherheit abseits und die Gefahr sich zu verirren. Hat hier der Maler die Alte Burg in Osterode an die Stelle eines Wartturmes gesetzt und Eindrücke einer Wanderung zu einem Bild verschmolzen?