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In 133 Tagen

EINE HERDE RINDVIEH - Lässt keinen vorbei

Auf einen Blick

Eine Herde Rindvieh lässt keinen vorbei Hacks trifft Gundermann Geschichten, Gedichte und Lieder



Jede Zeit bringt Dichter hervor, so auch die gewesene DDR. Die beiden, die hier zu einem nie stattgefundenen Dialog vereint werden sollen, können verschiedener nicht sein. Der eine, nicht gerade arm, hält fest an der Idee einer humanen Utopie. Der andere verdiente sich seine Brötchen als Baggerfahrer in der Braunkohle und hält bis zu seinem frühen Tod in seiner Dichtung und seinen Liedern fest an ebensolchen Idealen. Der eine seziert die Welt mit seinem scharfen Verstand, der andere mit seinem klugen und untrüglichen Bauchgefühl. Peter Hacks war der meistgespielte Dramatiker in beiden deutschen Staaten und ist auf heutigen Bühnen abwesend. Lebenslang hielt er an der DDR fest und umgab sich mit der Aura des Dichterfürsten. Hatte die DDR einen Goethe, und hieß er Peter Hacks? Lange Zeit war der Schriftsteller auf deutschen Bühnen allgegenwärtig, vor allem mit seinem Dauerbrenner „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“.
Aber beide fanden die Welt unvollkommen. Jeder hatte seine eigene Art das zu sagen. Vermutlich hätte der eine vom Anderen nicht viel gehalten. - Der Satz ist sinnlos, denn sie kannten sich nicht.
Jedoch glaubten beide an eine Sache und zweifelten genauso an dieser Sache.
Es soll eine kleine Reise in die Vergangenheit, die Welt der Poesie und der Musik sein. Warum Hacks? Seine Gedichte wagen Schönheit. Seine Gedichte wagen es, über die Misere des Jahrhunderts hinauszublicken. So gut wie keiner will sie heute mehr in sein Repertoire aufnehmen. Also machen das es Erhard Preuk, Stepahn Gorn und Hagen Möckel.
Sie fragen: Müssen wir uns neu erfinden, damit die Welt heil wird?
Vielleicht finden die Lieder von Gundermann eine Antwort, der selbst den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit im real existierenden Sozialismus kennengelernt hat. Gundermann träumte mit seiner poetischen Fantasie ebenso von Gerechtigkeit und Vernunft. Er war Baggerfahrer im Tagebau, hat erlebt und mit seinen Liedern begleitet die radikale Veränderung seiner Welt. Er hatte Ideale. Die er nicht aufgeben mochte. Und ist wohl am Ende zerbrochen an einer Welt, die so gar nicht seinen humanistischen Träumen entsprach.
Hacks trifft Gundermann, beide waren angetreten mit dem Anspruch, einem utopischen Anspruch, einer besseren Gesellschaft, einem anderen Sozialismus. Gundermann sagte: „wir wollen einen Sozialismus, der das Gegenteil ist von Egoismus.“
Um diese Gesellschaft ging es und daran wollen wir erinnern und auch mahnen, in einer Zeit, in der es wieder zunehmend egoistische Züge gibt, so etwas wie Solidarität und Gemeinsamkeit meist nur zur Weihnachtszeit in das gesellschaftliche Bewusstsein gerückt wird.
Beide, könnte man sagen, waren radikale Demokraten, wenn man darunter die politische Gleichheit und die gesetzgebende Kraft des Volkes versteht, die dem Missbrauch von Macht konsequent Grenzen setzt. Von Demokratie ist heute täglich die Rede.
Das alles ist nicht vordergründig formuliert, sondern lebt in einer schönen poetischen und erhellenden Sprache. Jener Sprache, die uns heute auf breiter Front verkrüppelt entgegenkommt. Es gibt sie nämlich noch – die Schönheit der Sprache.
Die Wirklichkeit ist nicht schwarz-weiß. Auch der Dichter und der Liedermacher sind nicht so oder so, sondern voller Widersprüche. Sie zu vergessen wäre eine Schande und würde unsere kulturelle Vielfalt ärmer machen. Tote sind erst tot, wenn man sie vergisst. Wir wollen sie noch ein wenig leben lassen.


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