Mit einigem Recht beansprucht Bad Gandersheims Nachbarstadt Seesen für sich den Titel „Wiege der Deutschen Koservenindustrie“. War es doch der Seesener Klempnermeister Heinrich Züchner, der 1830 hier am Harzrand die ersten Konservendosen in Deutschland herstellte und durch „learning by doing“ das „Appertieren“, die Konservierung von Lebensmitteln nach Art der revolutionären Methode des Franzosen Nicolas Appert angewendet hat.
Was war geschehen? Paris 1830: Der Baron von Campen aus Kirchberg bei Seesen macht eine unglaubliche Entdeckung. Er findet in Paris ein Geschäft, in dem man haltbare Lebensmittel in Metallbehältern, Konservendosen, kaufen kann. Erdbeeren zu Weihnachten!
Die Jahreszeiten stehen still, berichteten die Zeitungen damals überschwänglich. Baron von Campen ist begeistert und bestellt solche Dosen bei Züchner für seine Jagdbeute.
Vom langen Weg der Jahrtausende alten Konservierungsmethoden bis hin zu Konservendose und dem allzeit verfügbaren „Convenience-Food“ unserer Tage berichtet in einem Vortrag der ehemalige Leiter des „Städtischen Museum Seesen“ Friedrich Orend am 13. Jan. 2025 um 19:30 Uhr im Kaisersaal. Die Museumsfreunde laden zum vorerst letzten Vortrag alle Bürger und Gäste der Stadt ein. Wie immer ist der Eintritt frei, über eine Spende würden sich die Museumsfreunde sehr freuen.