oder: Platz ist in der kleinsten Hütte
Das Stift Quedlinburg hatte seit jeher einen Schutzvogt. Um die Belehnung der Schutzgerechtigkeit und die damit verbundenen Vorteile kam es immer wieder zu Streitigkeiten. Im 14. Jahrhundert brachen diese offen zwischen dem Grafen Albert von Regenstein und dem Bischof von Halberstadt aus. Letzterer konnte die Bürger der Stadt Quedlinburg für sich gewinnen. Die Regensteiner, darüber erbost, besetzten die Höhen um Quedlinburg, ebenso das Wiperti-Kloster und störten das Leben der Quedlinburger sowohl durch Untaten als auch Raub, wo sie es nur konnten.
Obwohl sich die Regensteiner mit den Grafen von Anhalt, Mansfeld und Hohenstein verbündet hatten, kämpften die Quedlinburger mit Halberstädter Unterstützung am 7. Juli 1336 erfolgreich um ihre Befreiung und konnten den Grafen Albert gefangen nehmen. Er sollte hingerichtet werden, doch das kaiserliche Urteil wurde unter einer Bedingung umgewandelt: Er solle die Stadtmauern mit seinem Gelde ausbessern und sieben Türme in dieselbe erbauen. Zur weiteren Strafe saß der Graf über ein Jahr in einem käfigähnlichen Kasten, hier musste er Spott und Häme der Bürger aushalten. Von den Türmen sind heute noch vier erhalten und der schaurige Raubgrafenkasten ist im Schlossmuseum zu sehen.