© Marko Sandro Schüren

Wie Heinrich der Löwe zu seinem Namen kam

Auf einen Blick

  • Blankenburg

oder: Gut gebrüllt, Löwe

Stolz steht er vor dem Kleinen Schloss in Blankenburg, der Braunschweiger Löwe. Seine ganze Kraft scheint in Metall gegossen und seinen nimmermüden Blick richtet er auf den herrlichen Barockgarten. Man ist neugierig, wie der König der Tiere seinen Weg auch in den Harz gefunden hat...

Herzog Heinrich von Braunschweig stand einst im Bann des Kaisers. Um sich mit seinem Herrscher zu versöhnen und die ihm auferlegten Einschränkungen zu lösen, zog der Herzog zur Buße ins gelobte Land. Seine Frau Mathilde musste er zurücklassen. Nach langer Reise als auch vielen Gefahren kämpfte Heinrich schließlich gegen einen Pascha und als der Herzog die Überhand bekam, bat ihn der fremde Herrscher um sein Leben.  Als Dank für die gewährte Gnade wurde ihm ein Löwe geschenkt. Das Tier war Heinrich unsäglich treu und folgte ihm überall hin. Eines Tages stand plötzlich der Gehörnte vor dem Herzog und sprach: „Eile, dass du heimkommst, sieben Jahre sind um, deine Frau muss morgen einen anderen Mann heiraten!“ Und der Teufel bot Heinrich an, ihn auf seinem Rücken in einer Nacht nach Braunschweig zu tragen, für diesen Dienst verlangte er aber die Seele. Heinrich weigerte sich zunächst und schon gar nicht wollte er ohne seinen Löwen zurück. Da einigte man sich, dass zuerst Heinrich nach Hause solle und gleich darauf wolle der Teufel den Löwen holen. Und falls der Böse Heinrich wachend in Braunschweig vorfände, so sei ihm die Seele geschenkt. Gesagt, getan. Nun wäre es aber doch beinahe um die Seele Heinrichs geschehen gewesen, hätte der Löwe nicht schon von Weitem vor Wiedersehensfreude auf dem Rücken des Teufels gebrüllt und den Herzog so rechtzeitig geweckt. Auch die Hochzeit konnte unterbunden werden, sehr freute sich Mathilde über Heinrichs Wiederkehr. So lebten alle drei glücklich. Als der Herzog starb, wurde er im Dom zu Braunschweig beigesetzt, den Löwen konnte man nicht hereinlassen. Das treue Tier aber hat seine Krallen tief in die steinernen Kirchenpfosten gehauen, um zu seinen Herrn zu gelangen. Bald darauf starb auch der Löwe. Um sein Andenken zu wahren, hat man ihn in Erz gegossen und überall im Braunschweiger Land aufgestellt.

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38889 Blankenburg


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