Hin-Fahren – wo es schön ist: Mit dem Camper im Südharz und Kyffhäuser
Auf Einladung des Harzer Tourismusverbandes war ich mit meinem Wohnmobil im Südharz und Kyffhäuser unterwegs. Eine Region, die ich gerade Campern sehr für den Urlaub empfehlen kann. Start war das Bloggercamp Harz, das in den Tagen vorher in Braunlage stattgefunden hatte.
Es war mein zweiter Besuch in dieser Region und ich war sehr positiv überrascht, wie sich die touristischen Sehenswürdigkeiten und die Region entwickelt haben. Die abwechslungsreiche Fahrt führt mit dem Wohnmobil über Höhen mit schönen Ausblicken und immer wieder durch den Wald. Es geht durch kleine historische Ortschaften und zwischen Feldern entlang.
Tief in die Erde und ein Traumplatz
Hier ist mein erstes Ziel: Auf dem Parkplatz der Höhle Heimkehle bei Uftrungen ist reichlich Platz für das Wohnmobil. Noch etwas einstellen, dann sitzt der Helm perfekt. Zusammen mit einer Gruppe, geht es durch die niedrige Tür ins Dunkel des Berges. Die Gipskarsthöhle ist aktuell Deutschlands größte Schauhöhle. Beim Besuch wandert man einen mächtigen alten Flusslauf entlang. Besonders positiv ist mir das Engagement und die Sachkunde des Höhlenführers aufgefallen. Wer die Höhle besucht, sollte festes Schuhwerk tragen und an warme Kleidung denken.
Keine zehn Kilometer sind es zu meinem nächsten Ziel und Nachtquartier auf dem Campingplatz des Ferienhotels Wolfsmühle. Ich bin begeistert, bekomme einen schönen Platz mit Blick und sitze erst einmal in der Sonne, bevor ich mich umschaue. Meinen Tag beschließe ich im gut besuchten Restaurant des Ferienhotels. Die Rouladen mit Thüringer Klößen sind ein Gedicht. Das verarbeitete Fleisch stammt von den Galloway-Rindern aus eigener Zucht. Restaurant und Campingplatz kann ich wirklich empfehlen.
Schlösser in der Goldenen Aue
Am nächsten Tag ist die Goldene Aue, das fruchtbare Gebiet zwischen Harz und Kyffhäuser, mein Ziel. Mein erster Stopp ist das Museum Schloss Heringen. Ein prächtiges fünfstöckiges Gebäude aus dem 14. Jahrhundert in dem sich heute ein Museum befindet. In einer völlig neu konzipierten Ausstellung lerne ich viel über die Besiedlung der Region von den ersten Ackerbauern bis zu den Kelten. In zwei anderen Stockwerken wird eine wunderbare Volkskundesammlung präsentiert, darunter eine komplette Arztpraxis, ein alter Kaufladen und eine riesige Puppensammlung. Hier kann man leicht ein bis zwei Stunden verbringen und entdeckt immer wieder Überraschungen.
Auf der Weiterfahrt besichtige ich den Seecamping Kelbra am Stausee. Hier gibt es reichlich Platz, auch direkt am See. Die Camper machen einen zufriedenen Eindruck und es herrscht reges Kommen und Gehen.
Kurvig geht es weiter nach Sondershausen. Hier parke ich auf dem einfachen Stellplatz der Stadt und spaziere durch den Park zum Zentrum mit der liebevoll restaurierten Altstadt. Wer nicht übernachten will, findet auch sonst rund um das Stadtzentrum geeignete Parkplätze. Auch in Sondershausen ist mein Ziel das prächtige Schloss oberhalb des Stadtzentrums, in dem sich ebenfalls ein Museum befindet. Zu sehen sind Räume mit herrlichen Teppichen, Gemälden und Möbeln. Ein Highlight ist auf jeden Fall die um 1710 gebaute prächtige goldene Kutsche, die von 6 Pferden gezogen wird. Am Tag meines Besuchs ist hier richtig viel Leben, denn es ist Residenzfest.
Heute will ich noch einmal in der Natur übernachten und steuere deshalb den Parkplatz an der Barbarossahöhle an. Leider bin ich zu spät für die Besichtigung der Höhle, denn ich habe viel Zeit im Museum in Sondershausen verbracht und die letzte Gruppe ist schon weg. Aber der Höhlenbesuch lohnt sich auf jeden Fall. Ich war vor ein paar Jahren schon einmal hier und tief beeindruckt. Im Imbiss bekomme ich zum Glück noch eine Wurst, Kartoffelsalat und ein regionales Bier. So verbringe ich einen gemütlichen Tagesausklang am historischen Ort.
Rund um den Kyffhäuser
Von meinem Übernachtungsplatz ist es nicht weit bis zum Ziel. Erster Stopp des Tages ist die Königspfalz Tilleda auf einem kleinen Bergsporn unterhalb des Kyffhäusers. Auf dem großzügigen Gelände stehen originalgetreu nachgebaute Häuser der ehemaligen Pfalz. Alles wurde auf Grundlage von archäologischen Befunden rekonstruiert. Besonders gut haben mir die vielen kleinen Details gefallen. Und der betreuende Archäologe hat sich viel Zeit für mich genommen, super. Vom 10. bis 12. Jahrhundert machten Kaiser und Könige auch in Tilleda Station. Ich konnte mich gar nicht mehr trennen, so gut hat es mir gefallen.
Über kurvige Straßen erreiche ich den Kyffhäuser. Den kann man nicht verfehlen, er ist sehr gut ausgeschildert. Und dann stehe ich vor dem gewaltigen Denkmal an der Spitze (es ist 81 Meter hoch). Natürlich bin ich hinaufgestiegen. Der Blick ist herrlich. Zu sehen sind auch ein kleines Museum, der Brunnen und Reste der alten Burg. Zum Abschluss meines Besuchs kehre ich unterhalb des Denkmals im Restaurant Burghof ein. Eine gute Wahl, das Essen ist hervorragend. Ein gelungener Abschluss!
Vom Kyffhäuserparkplatz fahre ich noch einmal voller Genuss die gewundenen Straßen entlang und bin nach nicht allzu langer Zeit auf der Autobahn. Die Tage in der Region Südharz und rund um den Kyffhäuser waren leider viel zu schnell vorbei. Ich will sicher wiederkommen.
Mehr von Katja gibt es unter www.hin-fahren.de.