Das Motiv
Unser Standort ist der historische, nicht mehr genutzte Zugang zur Einhornhöhle. Bei einer Höhlenführung können Sie unten stehen und werden verzaubert hinaufschauen. Das Malerische an dieser Höhle ist gerade dieser oberirdische Eingang. Er liegt direkt an dem großen von Scharzfeld kommenden Weg, der 1840 für einen königlichen Besuch sogar chaussiert wurde. Dieser alte Zugang ist heute durch einen hohen Zaun und eine Videokamera gesichert. Damals wie heute ist er von schönem Buchen-Mischwald umgeben. Eine flotte Pinselzeichnung aus dem Jahre 1780 zeigt ihn hier von außen aus halber Höhe – der Zeichner hat die heutige Gittertür also hinter sich – oben noch Bäume, dann Bruchhalde und Fels, eine Person noch auf der Treppe, unten schon zwei auf dem Boden nach Knochen suchend. Für die Paläontologie, die Wissenschaft von versteinerten Knochen und Fossilien, war und ist die Höhle ein schier unerschöpflicher Gegenstand.
Die sagenhaften Knochen des nie nachgewiesenen Einhorns glaubte man hier gefunden zu haben. Zermahlen und in Wasser und Rotwein ergaben sie wundersam heilende Einhorn-Milch oder Einhorn-Blut. Das gab der „Zwergenhöhle“ oder „Scharzfelder Höhle“, wie sie bis dahin hieß, ihren Namen und zog die Menschen immer wieder hierher. Einhorn- und Baumannshöhle sind die beiden ältesten bekannten Höhlen des Harzes.