Das Motiv
Walkenried war im Harz die beliebteste Klosterruine der Maler, ein richtiges Malerparadies. Unser Standort ist im Inneren der ehemaligen Kirche mit Blick auf das große Westfenster. Die gewaltigen Ausmaße von 90 Metern Länge verströmen heute Leere, denn nur noch wenige Reste sind erhalten. Aber wieviel Steine mussten einst gewonnen, heran bewegt, behauen, geschliffen und vor allem aufeinandergesetzt werden!
Hier herrschte Waldeinsamkeit wie das für Zisterziensergründungen typisch ist. Jetzt liegt das Kloster in einem kleinen hübschen Ort. Die Klausur neben der Kirche, einst Wohnort der Mönche, ist ausgebaut zu einem interessanten Museum. Dort erfahren Sie mehr über diese größte Klosterkirche in Norddeutschland, von Zisterziensern zwischen 1206 und 1290 erbaut. Über Bau- und vor allem auch Bergbau-Know-how, das die Zisterzienser dank internationaler Ordensstruktur aus Frankreich mitbrachten, über landesherrliche Steuervorteile, Investitionen und Erfolg. Walkenried und der Oberharzer Bergbau sind inzwischen sogar UNESCO-Welterbe.
Vor über 200 Jahren aber, als dieses Gemälde entstand, war hier alles still und wüst. Künstler öffneten den Blick für die Bedeutung der alten Gemäuer. 1817 stellte man endlich die laufende Nutzung als Steinbruch ein. Carl Hasenpflug zeigt in seinem Gemälde zugleich Trauer und Freude, wie wir es sonst nur von schöner Musik kennen.