oder: Bergmann aus Berufung
Das Oberharzer Bergwerksmuseum Clausthal-Zellerfeld ist der ideale Ort, um sich über all die Wissenschaften und Wunderlichkeiten zu informieren, die mit dem Bergbau zusammenhängen. Arbeitsabläufe, Erfindungen, Lehrmodelle und die großartige Oberharzer Wasserwirtschaft werden dem sachlich Interessierten nahe gebracht; ob der Abergläubige auch etwas findet?
Es heißt, dass der Bergmönch, der in der Gegend um Clausthal und Zellerfeld erscheint, früher ein Bergmeister gewesen ist. Er hatte solche Freude an seiner Arbeit, dass er Gott darum bat, bis zum Jüngsten Tag über und unter Tage den Bergbau beaufsichtigen zu können. So durchfährt er alle Stollen, jedes Bergwerk, geht auch auf der Erde an solchen Stellen, wo sich darunter Erzgänge befinden, dabei bewegt er sich mal langsam, mal schnell wie der Blitz. Nicht selten spielt er den Arbeitenden manchen Streich, da er sich gern auf die Kunstgestänge setzt oder am Wasserrad seine Launen auslässt. Er kann aus festem Gestein heraus treten und ohne eine Spur zu hinterlassen auch wieder darin verschwinden. Wenn er gut ist, dann hilft er den Menschen und macht Geschenke, dann sieht man ihn meist in Menschengestalt und -größe. Ist er böse, unbeobachtet oder ihn kümmern die Blicke nicht, erscheint er in seiner wahren Gestalt: riesengroß, mit flammenden Augen so groß wie Kutschenräder, Grubenlicht und Flamme darin von beeindruckender Dimension, seine Beine aber sind wie Spinnengewebe. Je nach Laune ist er wie ein Bergmeister, ein Geschworener oder Mönch gekleidet. Trifft er einen faulen oder sich um seine Pflicht drückenden Bergmann an, so gibt er ihm den Rest.