Als freie Bergstadt weist Clausthal-Zellerfeld einige Besonderheiten auf.
Die Bergleute, die die mehrmals durch Brände zerstörte Stadt aufbauten, stammten u. a. aus dem Erzgebirge. Die Bergmannshäuser sind auf Grund der rauen klimatischen Bedingungen oft mit Holz oder Schiefer verschalt. Das 1672 nach einem großen Stadtbrand in einem quadratischen Grundriss aufgebaute Zellerfeld erzählt auch etwas über die Ordnung einer Bergstadt: In den Quartieren spiegelt sich am Beispiel der Häuser auch die Stellung ihrer Bewohner im Berg wider. Ein großes Gebäude wie das Dietzelhaus gehörte den hohen Bergbeamten, ein kleines einem einfachen Bergmann. Der Stolz der Bergleute und vermögen der Personen in Clausthal-Zellerfeld wurde in der Architektur ausgedrückt, gut zu sehen am Oberbergamt. Sozialbauten wie die Zellerfelder Bergapotheke gehen auf die Einsicht der Landesherren zurück, dass nur gesunde Bergleute Profit erwirtschaften. Ihre Gläubigkeit drückten die Bergmänner u. a. mit dem Bau der St. Salvatoriskirche aus – später ergänzt durch das einzige Altarbild Werner Tübkes. Um diesen Reichtum zu wahren und im Wissen um die Bedeutung als auch die Tiefe der erworbenen Kenntnisse sowie der Drang Neuem im Bergbau auf die Spur zu kommen, erfolgte 1775 die Gründung der Bergbauschule.