oder: Glaube hält gesund
Vor langer Zeit wurde ein heidnisches Fest zu Ehren der Götter Ostera und Krodo bei Scharzfeld gefeiert. Mitten im schlimmsten Treiben der unbändigen Sachsen trat plötzlich ein ehrfurchtgebietender Eremit in die Runde. Die Heiden verstummten, so konnte der Alte – man sagt es sei der Heilige Bonifatius gewesen – von der Lehre des Christentums erzählen. Als er aber ihre Götter zu schmähen begann, wurden sie wütend, fielen über den Geistlichen her und fesselten ihn. Spott und Häme ertrug Bonifatius. Als man ihm jedoch den Tod ankündigte, entriss er einem Nahestehenden die hölzerne Axt und sprach: „So wahr ich mit diesem schwachen Werkzeuge das harte Gestein spalten und einen Tempel zur Verehrung des alleinigen Gottes schaffen werde, so wahr sind die Worte, die ich euch predigte! “ Da lachten die Wilden, aber wie erstaunten sie, als sie den schwachen Alten mit dem einfachen Werkzeuge eine Höhle heraushauen sahen, als er eine Kanzel am Eingang fertigte und einen Altar. Als dann noch die Sonne hervorbrach und den Raum in himmlisches Licht tauchte, entsagten die Sachsen ihren Göttern und ließen sich durch dieses Wunder bekehren.