oder: Aus Alt mach Jung
Schon allein der Name „Einhornhöhle“ verleitet die Phantasie zu ungewöhnlichen gedanklichen Luftsprüngen. Wer herausfinden will, was es mit dem Einhorn wirklich auf sich hat, sollte sich in die ebenso genannte Höhle bei Scharzfeld begeben...
Die Sage besagt, dass in der Steinkirche Scharzfeld in heidnischer Zeit einst eine alte und weise Frau lebte. Gerne half sie Ratsuchenden mit ihrem umfassenden Wissen. Doch fränkische Krieger unter Führung eines Mönches in schwarzer Kutte verjagten sie aus der Höhle. Auf ihrer Flucht schützte sie ein wundersames Tier, ein Einhorn. Bei der Verfolgung sei der schwarze Mönch in einem Erdloch verschwunden. Die weise Frau jedoch schloss sich der Hexengemeinde auf dem Brocken an. An dem Ort, wo der Mönch verschwand, entdeckte man die Einhornhöhle. Jahrhundertelang wurde dort nach den Skelettresten des Einhorns gegraben, die zermahlenen Gebeine des „Unicornufossile“ waren begehrt und wurden in ganz Europa als Medizin verkauft. Tatsächlich aber waren es wohl die Knochen von Höhlenbären, denen man die Heilung verdankte.