Gräfin Juliana zu Stolberg und Wernigerode (1506-1580) – Europäische Verwandtschaft
Ihre Kindheit verbrachte sie im Harz, vor allem in Stolberg und Wernigerode, bevor sie mit 13 Jahren an den Hof ihres Onkels Eberhard von Königstein gelangte. Durch Julianas Nachkommen aus zweiter Ehe mit Wilhelm I., Graf zu Nassau-Dillenburg, geschlossen nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes, ist ihre Bedeutung für Europa begründet. Auf ihren Sohn Johann VI. geht in direkter Linie das niederländische Königshaus zurück. Über weitere Hochzeiten ihrer 17 Kinder aus beiden Ehen sowie deren Enkel und Urenkel ergaben sich Verbindungen in zahlreiche europäische Adelshäuser. Juliana pflegte zeit ihres Lebens eine umfangreiche Korrespondenz mit ihren Familienmitgliedern.
Auf den Spuren Julianas in Stolberg:
Julianas Geburtsort Stolberg gibt noch heute einen guten Eindruck ihrer Lebenswelt wieder: Die Struktur der Stadt ist seit dem 16. Jahrhundert beinahe unverändert, teilweise sind Straßennamen erhalten. Vor dem für Besucher offenem Schloss, Julianas einstigem Wohnsitz, befindet sich eine Skulptur der kindlichen Gräfin.
Literatur zum Nachlesen und Quellen:
Monika Lücke: Juliana von Stolberg-Wernigerode. Ihr Weg vom Harz nach Hanau-Münzenberg und Nassau-Dillenburg. In: Elke Stolze (Hg.): FrauenOrte. Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt. Bd. 1. Halle (Saale) 2008.
C. Hennrich, Monika Lücke: Juliana – eine „Oranierin“ aus Stolberg am Harz. Halle (Saale) 2006.
Eduard Jacobs: Juliana von Stolberg, Ahnfrau des Hauses Nassau-Oranien. Nach ihrem Leben und ihrer geschichtlichen Bedeutung quellenmäßig dargestellt. Wernigerode 1889.
Reinildis van Ditzhuyzen: Deine getreuwe Muter allezeit - Juliana von Stolberg: 1506 - 1580, Herausgeber: Freunde des Hauses Stolberg, Verlag: Aschendorff Verlag, Erscheinungsjahr: 2006. Sprachen: zweisprachig Deutsch und Niederländisch