Margarete Schraube (1903-1980) – Eigensinnige Schatzhüterin
Selbstbestimmt führte die Halberstädterin Margarete Schraube ihr Leben und war damit fortschrittlich. Gleichzeitig pflegte sie die Vergangenheit, in dem sie das Erbe ihrer Familie sorgsam hütete.
Margarete Schraube wurde 1903 als zweites Kind in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Ihre Eltern Anna und Franz Schraube führten eine“ kleine Blau- und Schönfärberei, die durch ein Wäsche- und Aussteuergeschäft ergänzt wurde.“ Bis in das 17. Jahrhundert kann man die Wurzeln der Schraubes zurückverfolgen. Durch das elterliche Geschäft naheliegend, wurde Margarethe zunächst zur Hauswirtschaftshilfe ausgebildet. Bis ins hohe Alter beschäftigte sie sich mit Handarbeiten. Über diese Ausbildung hinaus strebte sie ein Studium an und wurde in Kiel, Innsbruck und Berlin zur Lehrerin für Geographie, Geschichte und Sport ausgebildet. Zahlreiche Wettkämpfe und der erste Sprung einer Halberstädterin vom 10-Meter-Turm beweisen ihre Sportlichkeit.
Die Lehrerin, tätig in unterschiedlichen Vereinen, reiselustig, aber unverheiratet und kinderlos geblieben, bewahrte die Kostbarkeiten eines Haushalts vergangener Jahrhunderte sorgsam auf. So kam es, dass sie der Stadt Halberstadt einen besonderen Ort vermachen konnte.
Zeugnisse Margaretes in Halberstadt:
Das „Schraube-Museum“ ist ein Originalschauplatz eines gutbürgerlichen Haushalts um die vorherige Jahrhundertwende. Die Wohnung besteht komplett aus der Hinterlassenschaft der Familie Schraube, zu sehen sind historische Alltagsgegenstände wie ein Bolzenbügeleisen, ein Eiskühlschrank oder ein Feuerherd. Prunkstück der Wohnung ist jedoch der imposante Salon inklusive Stuckdecke, goldener Tapete und Kronleuchter.
Literatur zum Nachlesen und Quellen:
Stadt Halberstadt: Zum 30. Todestag von Margarete Schraube.
www.halberstadt.de/index.php
Deutschlandradio Kultur: Museum der Woche. 9.11.2007. www.dradio.de/dkultur/sendungen/profil/693550/